Paperless: Was kann man alles digitalisieren? (Teil 1)

Julian —  10. October 2012 — 4 Comments

Jeder von uns hat sicher eine Menge Zeugs zu Hause, dass Regale und Schubladen verstopft und man eigentlich digital ablegen könnte. Beispielsweise Fotos, DVDs, CDs aber auch Rechnungen und Briefe. Wenn man diese Dinge erst einmal digital abgelegt hat, nehmen sie nicht nur wesentlich weniger Platz weg, sondern man findet sie auch noch viel einfacher wieder. Weil man elektronisch einfach besser suchen kann.

Folgende Dinge eignen sich meiner Meinung nach besonders gut dazu nur noch digital aufgehoben zu werden. Aufgrund der Länge teile ich das in mehrere Artikel auf. Los geht es mit diesen:

CDs, Schallplatten und jede andere Art von Tonträgern

Die meisten von uns sind ja sicher noch in der Zeit vor MP3 und iTunes aufgewachsen und haben vielleicht sogar noch die ein oder andere Kassette oder Schallplatte zu Hause rumliegen. Falls nicht, so doch zumindest CDs.

Die sind zwar schon digital, aber liegen ja doch noch als Gegenstände im Weg rum. Dabei lassen sich sich so einfach am Computer mit Tools wie iTunes auf die Platte rippen und so dann irgendwo ablegen. Kassetten und Schallplatten sind schon etwas arbeitsaufwendiger. Wenn man noch entsprechende Geräte zu Hause hat einfach an den Rechner anschliessen, digitalisieren und dann mit Tools wie Audacity in einzelne Tracks zerlegen. Hat man keine passenden Abspielgeräte mehr, kann man sich sicher noch im Bekanntenkreis welche leihen und dann anbieten, dass man die Dinger gleich entsorgt. So tut man seinen Freunden auch noch einen Gefallen, weil sie das nutzlose Ding auch endlich los sind. Wenn man eine recht große Sammlung hat, gibt es im Fachhandel auch Plattenspieler und Kassettendecks mit USB Anschluss. Damit geht das dann noch ein bisschen einfacher. Kann man kaufen, alles digitalisieren und dann wieder bei ebay verscherbeln. In der Regel macht man so nur einen relativ kleinen finanziellen Verlust.

Das tolle ist, wenn man alles digitalisiert hat, kann man auch gleich die alten Abspielgeräte wegwerfen. Das spart weiteren Platz und zieht im Wohnzimmer weniger Staub an. Ich hab inzwischen bis auf einige Stücke die ich aus reiner Nostalgie aufhebe, keine einzige Kassette, Schallplatte oder CD mehr und in unserem Wohnzimmer befindet sich weder ein Kassetten- noch ein CD-Player. Zum Abspielen kann man, je nach Geldbeutel, einen einfachen MP3 Player an die Stereoanlage anschließen, sich einen HiFi MP3 Player anschaffen oder ganz komfortabel ein Sonos System verwenden. Das ist der ultimative Luxus.

Fotos und Bilder

OK, alle neueren Bilder die man so macht, sind wahrscheinlich bei jedem von uns sowieso schon digital. Nicht einmal meine Eltern machen noch analoge Bilder. Ich würde dringend davon abraten so wie früher Abzüge zu bestellen. Die kuckt doch eh keiner mehr an. Der einzige würdige Nachfolger ist meiner Meinung nach das Fotobuch. Von tollen Urlauben oder speziellen Events kann es sich schon lohnen mal ein Fotobuch anzufertigen, wobei ich auch in der Familie immer öfter die Bilder nur auf dem iPad rumzeige. Interessiert doch letztendlich eh niemanden, wie das Buffet beim letzten All-Inclusive Urlaub ausgesehen hat.

Aber auch die alten, schon bestehenden Papierbilder lassen sich digitalisieren. Eine Alternative ist sich einen guten Scanner, der wird später sowieso benötigt, anzuschaffen und damit die Papierbilder einzuscannen. Wenn man über eine sehr große Sammlung verfügt oder einen hohen Anspruch an die Bildqualität hat, dann sollte man sich einen speziellen Diascanner besorgen und damit die Negative oder Dias einscannen. Auch denn kann man ja, wenn man mit allen Bildern durch ist, via ebay an den nächsten Bedürftigen weitergeben. So kostet er dann letztendlich nur eine kleine Nutzungsgebühr in Form des Wertverlusts.

Visitenkarten

Auch wenn viele die gute alte Visitenkarte schon für tot erklärt haben, finde ich immer noch, dass es keinen einfacheren und vor allem würdigeren Weg gibt jemand anderem seine Kontaktdaten zu übergeben. Alle elektronischen Wege, mal von der eMail abgesehen, haben sich irgendwie nicht durchgesetzt oder sind meiner Meinung nach zu kompliziert. Oder hat es bei jemanden schon mal beim ersten Versuch geklappt die Kontaktdaten per Bluetooth an ein anderes Handy zu senden. Also beim mir nicht.

Aus Respekt vor dem Übergeber, stecke ich die Karte erst einmal ein. Später mache ich mir auf der Karte eine kurze Notiz und fotografiere sie entweder gleich ab oder tippe die Adresse später ein. Am Ende landen sie dann entweder in meinem privaten Adressbuch oder unsere Firmen-CRM. Es gibt zwar eine Menge Tools, die versprechen Visitenkarten per OCR automatisch zu digitalisieren, aber ich habe da noch kein wirklich gutes Tool gefunden. Meistens bin ich mit dem manuellen Abtippen schneller, insbesondere wenn man immer nur ein paar Karten zu digitalisieren hat. Nach einer erfolgreichen CeBIT kann das anders aussehen.

Bücher und Zeitschriften

OK, das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber seitdem ich einen Amazon Kindle habe, überlege ich bei jedem Buch, dass es nur in Papierform gibt, ob ich das wirklich brauche und kaufe es nur dann, wenn es gar nicht anders geht. Ansonsten verwende ich nur noch digitale Bücher und nur meine Eltern sorgen noch dafür, dass ich hin und wieder ein echtes Buch in der Hand habe. Der einzige Ort an dem man wirklich noch totes Holz benötigt ist im Flugzeug während Start und Landung.

Das tolle am Kindle ist, dass man sowohl auf dem E-Book Reader selbst, wie auch dem iPhone, iPad und sogar dem Notebook alle seine digitalen Bücher jederzeit dabei hat. Sogar die zuletzt gelesene Stelle wird dabei synchronisiert.

Da ich mich ungern von altem Zeugs trenne, habe ich es bis jetzt noch nicht geschafft irgendwelche Bücher wegzuwerfen. Ich versuche aber zumindest die Anzahl der neuen Bücher möglichst niedrig zu halten. Wer da weniger Skrupel hat, sollte alles bis auf ein paar Liebhaberstücke verscherbeln, im Bekanntenkreis unterbringen oder wegwerfen. Selbst wenn man jedes Buch, dass man später wirklich vermisst dann als digitale Version noch einmal kauft, wird man auf kaum mehr als 10 Stück kommen. Ich würde mich fast trauen da Wetten anzunehmen.

Morgen schreibe ich dann einen weiteren Post mit mehr Dingen, die man in Zukunft rein digital aufheben kann.

(Bild CC)

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